Bei den operativen Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung stehen derzeit verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wobei TUR-P (transurethrale Prostata-Resektion) die in Deutschland verbreitetste Methode ist. Sie gehört zu den am häufigsten durchgeführten Operationen überhaupt und führt bei richtiger Indikation und entsprechender Erfahrung des Operateurs zu guten Ergebnissen.
Der Operateur kann durch eine Optik den Eingriff kontrollieren und sicher durchführen. Das vergrößerte und behindernde Prostatagewebe wird entfernt, die so genannte Prostatakapsel jedoch verbleibt. Die herausgeschnittenen Gewebeanteile, die sogenannten Resektionsspäne, werden aus der Blase ausgespült und werden zur Untersuchung in ein pathologisches Institut gegeben. Hier kann das Vorliegen bösartiger Prostatazellen ausgeschlossen werden. Da die Kapsel erhalten bleibt, müssen auch Patienten, die sich einer TURP unterzogen haben, nach der Operation weiter Vorsorgeuntersuchungen zur rechtzeitigen Erkennung eines Prostatakarzinoms in Anspruch nehmen.
Mögliche Komplikationen
Risiken dieser Operationstechnik teilt man in frühe und späte Komplikationen ein. Bei den frühen Komplikationen beobachtet man insbesondere Nachblutungen, die in aller Regel ohne neuerliche Operation von selbst sistieren. In seltenen Fällen wird eine so genannte Nachkoagulation, d.h. eine Blutstillung im Rahmen eines zweiten kurzen Eingriffs erforderlich. Die Spätkomplikationen sind selten Harninkontinenz durch Verletzung des Schließmuskels und narbige Verengungen (sog. Strikturen) der Harnröhre. Häufig kommt es nach der TUR-P zur so genannten retrograden (rückwärtigen) Ejakulation. Das bedeutet, dass die noch produzierte Samenflüssigkeit nicht nach vorne ausgestoßen wird, sondern bis zum nächsten Wasserlassen in der Blase verbleibt. Von den Betroffenen wird dies in der Regel nicht als störend empfunden, da Libido, Erektion und Orgasmusfähigkeit erhalten bleiben.
Durch die modernen Operationstechniken extrem selten geworden ist das so genannte TUR-Syndrom welches entstehen kann, wenn Spülflüssigkeit über eröffnete Blutgefäße in den Kreislauf gelangt. Dadurch kann es zu einer Veränderung der Blutzusammensetzung und zu einer starken Belastung des Kreislaufs kommen. Vor allem die weiterentwickelten und verbesserten Techniken wie die modernere bipolare Resektiontechnik (TURiS) führen zur Herabsetzung der Komplikationsrate machen diese in Deutschland derzeit zur Standardmethode in der Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung.
Neueste Lasertechnik im Westdeutschen Prostatazentrum
Insbesondere im Hinblick auf die noch immer bestehenden Blutungsrisiken und dem damit gelegentlich verbundenen verlängerten Krankenhausaufenthalt wird seit einigen Jahren neben der klassischen Ausschälung die besonders schonende Lasertherapie eingesetzt. Das Westdeutsche Prostatazentrum verfügt neben der Greenlight-Lasertherapie, und Diodenlaser über die hochmoderne und sehr blutungsarme Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP).