Die Rezūm-Therapie ist ein modernes und schonendes Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung (BPH). Durch die gezielte und kontrollierte Abgabe von erhitztem Wasserdampf wird obstruktives Drüsengewebe, das die Harnröhre einengt, abgebaut. Dadurch lässt sich der Harnfluss spürbar verbessern und Beschwerden effektiv lindern. Das Verfahren stellt eine sichere und effektive Alternative zur medikamentösen Therapie der BPH dar.
Bei der Rezūm-Therapie wird 103 °C heißer Wasserdampf direkt in das Prostatagewebe eingebracht. Dazu führt der Urologe ein sehr dünnes Endoskop mit integrierter Kamera in Narkose vorsichtig in die Harnröhre ein. Über eine feine Nadel erfolgen mehrere kurze und optimal dosierte Dampfstöße an unterschiedliche Stellen der Prostata. Der applizierte Wasserdampf verteilt sich schnell und gleichmäßig in den vergrößerten Gewebearealen. Durch Kondensation des Wasserdampfes wird gespeicherte Wärmeenergie freigegeben und zerstört gezielt störendes Drüsengewebe. Im Laufe des körpereigenen Heilungsprozesses wird das behandelte Gewebe abgebaut. Der gesamte Eingriff dauert nur wenige Minuten und erfolgt ambulant in einer kurzen Vollnarkose oder im Einzelfall unter örtlicher Betäubung. Nach der Behandlung erhalten die Patienten einen Harnröhrenkatheter, der nach wenigen Tagen wieder entfernt werden kann.
Die meisten Patienten erleben bereits innerhalb von zwei Wochen eine spürbare Linderung der Symptome. Der volle Therapieerfolg zeigt sich in der Regel nach spätestens drei Monaten.
Die Therapie richtet sich vor allen an Patienten mit moderaten Beschwerden, die eine effektive Alternative zur dauerhaften medikamentösen Behandlung der BPH suchen. Auch jüngere Männer profitieren von der Rezūm-Therapie, da sie die Ejakulationsfunktion erhält und somit die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt. Zudem ist die Wasserdampfablation eine gute Option für Patienten mit erhöhtem Narkoserisiko oder für Männer, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, da der Eingriff lediglich 5 bis 10 Minuten dauert und nur eine kurze Narkose (im Einzelfall örtliche Betäubung) erfordert.
Patienten mit sehr ausgeprägten Beschwerden, wie wiederholten Harnverhalten oder einer sehr stark vergrößerten Prostata, benötigen jedoch einen operativen Eingriff wie die Dioden-Lasertherapie oder die Holmium Laser Enukleation (HoLEP).
Vorteile auf einen Blick
• Kurzer und schonender Eingriff (5 – 10 min)
• Kurze Narkose (im Einzelfall örtliche Betäubung)
• Ambulanter Eingriff (im Einzelfall kurzstationär)
• Erhalt der Ejakulationsfunktion (Kinderwunsch)
• Sicher bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente
• Effektive Alternative zur dauerhaften Einnahme von Medikamenten