Eine aktuelle Übersichtsarbeit hat die Wirksamkeit von medikamentösen und operativen Therapien bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung untersucht. Die Ergebnisse, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift European Urology, zeigen, dass operative Eingriffe bei ausgeprägteren Beschwerden oder Komplikationen deutlich effektiver sind als Medikamente.
Die systematische Übersichtsarbeit analysierte 29 Studien mit insgesamt 1.723 Patienten, darunter 14 Studien zu medikamentösen Therapien (872 Patienten) und 15 Studien zu operativen Eingriffen (851 Patienten). Die Ergebnisse sind eindeutig:
Besonders überzeugend waren die Ergebnisse der Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP). Dieses Verfahren führte nicht nur zu einer Verbesserung der irritativen Symptome (z. B. häufiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen), sondern auch der obstruktiven Beschwerden wie Harnstrahlabschwächung, verzögerter Blasenentleerung und Restharngefühl.
„Medikamente können bei milden oder moderaten Beschwerden durchaus wirksam sein“, erklärt Dr. Kai P. Schuster, Urologe am Westdeutschen Prostatazentrum (WPZ). „Bei stärkeren Symptomen oder Komplikationen ist jedoch oft ein operativer Eingriff die effektivere Lösung.“ Dies gilt insbesondere, wenn medikamentöse Behandlungen wie Alphablocker, 5-Alpha-Reduktase-Hemmer oder PDE-5-Inhibitoren nicht mehr wirken, oder wenn wiederkehrender Harnverhalt, häufige Harnwegsinfekte oder eine Verschlechterung der Nierenfunktion auftreten.
„Moderne, schonende Resektions- oder Laserverfahren sollten dabei stets der herkömmlichen transurethralen Resektion (TUR-P) vorgezogen werden“, betont der Prostataspezialist. Im Vergleich zur TUR-P bieten Verfahren wie die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) oder die Diodenlaser-Therapie zahlreiche Vorteile:
„Es gibt keine universelle Lösung für die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung“, sagt Dr. Stephan Neubauer, Leiter des Westdeutschen Prostatazentrums. „Entscheidend ist es, die Therapie individuell auf die Beschwerden, das Alter und eventuelle Begleiterkrankungen des Patienten abzustimmen.“ Ziel sei es, die Symptome zu lindern und die Harnabflussbehinderung zu beseitigen. Im frühen Stadium kann dabei als Alternative zur Medikamenteneinnahme auch die REZUM-Wasserdampfablation in Betracht gezogen werden. Das WPZ bietet alle etablierten, leitliniengerechten und schonenden Verfahren an – von der medikamentösen Therapie, über die Wasserdampf-Ablation bis zu den modernen, minimalinvasiven Eingriffen wie der HoLEP. „Patienten sollten sich umfassend beraten lassen und gemeinsam mit einem erfahrenen Spezialisten die für sie optimale Therapie auswählen“, rät Dr. Neubauer.
Als eines der wenigen Zentren in Deutschland bietet das Westdeutsche Prostatazentrum eine breite Palette innovativer Verfahren bei der gutartigen Prostatavergrößerung an, darunter:
Die HoLEP zählt zu den modernsten und blutungsärmsten Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung und wird bislang nur in wenigen Kliniken in Deutschland angeboten. Das WPZ ist mit einem Holmium-Laser der neuesten Generation ausgestattet – dem MultiPulse HoPLUS von JenaSurgical –, der Präzision und Sicherheit auf höchstem Niveau gewährleistet.
Creta M, Russo GI, Fusco F. et al. Bladder Outlet Obstruction Relief and Symptom Improvement Following Medical and Surgical Therapies for Lower Urinary Tract Symptoms Suggestive of Benign Prostatic Hyperplasia: A Systematic Review. Eur Urol. 2024 Oct;86(4):315-326.