Die moderne robotor-assistierte Operation, die voreingenommen als „schonende“ Behandlungsoption für den Patienten gilt, weist mehr Nebenwirkungen auf als bislang propagiert. So ergab jüngst eine Kohortenstudie im US-amerikanischen Ärzteblatt, dass die „Roboter-Operation“ mit einem erhöhten Auftreten von Spätrisiken wie Impotenz und Inkontinenz einhergeht, die trotz der minimal-invasiven Technik sogar noch stärker ausgeprägt ist, als bei dem herkömmlich OP-Verfahren. So steigt laut Studienergebnis die Inkontinenzrate nach der robotor-assistierten OP um 24 und die erektile Dysfunktion um 29 Prozent.
Hohe Lernkurve
Hinzu kommt, dass Chirurgen, die eine robotor-assistierte Entfernung der Prostata durchführen, über umfangreiche Erfahrung verfügen müssen. „Die Lernkurve bei der Roboter-OP ist ziemlich hoch“, betont Studienleiter Jim Hu. „Optimale Ergebnisse können meist erst nach 150 bis 200 Eingriffen erzielt werden“. Dagegen seien die rechtlichen Hürden für die Spezialisierung auf die hochtechnisierte Methode sehr gering. So müssen beispielsweise Chirurgen in den USA nur einen zweitägigen Kurs belegen, bevor sie die Operation, zunächst noch unter Aufsicht eines erfahrenen Chirurgen, dann alleine durchführen dürfen.