Keine noch so fortschrittliche Entwicklung in der Medizin bringt etwas, wenn sie nicht beim Patienten ankommt. Umso wichtiger ist es dem Berufsverband der deutschen Urologen (BDU) schnell zu handeln und die neue S3-Leitlinie zur Behandlung des Prostatakarzinoms in die Praxis umzusetzen. Mit einer bundesweiten Fortbildungsinitiative soll das derzeit verfügbare Wissen über Früherkennung, Diagnose und Therapie an alle Urologen in Deutschland vermittelt werden. Erklärtes Ziel des BDU ist es, dass Patienten möglichst schnell von den Neuerungen der Leitlinie profitieren und eine „leitliniengerechte und bestmögliche Behandlung“ erhalten, betonte der Präsident des Berufsverbandes Dr. Martin Bloch.
Zu den wichtigsten Ergebnissen, die in der S3-Leitlinie formuliert werden, gehören:
Fazit für die Praxis
Mehr als 70 Prozent aller diagnostizierten Prostatakarzinome sind heute in einem organbegrenzten und somit potentiell heilbaren Stadium. „Dank verbesserter Früherkennungsmethoden werden aber auch Karzinome entdeckt, die ansonsten unerkannt und möglicherweise lebenslang keine Probleme bereitet hätten“, erklärt Dr. Pedram Derakhshani. „Vor diesem Hintergrund gewinnen nebenwirkungsarme Behandlungsoptionen wie die Brachytherapie oder aber defensive Strategien wie die aktive Überwachung an Bedeutung“, so der Urologe vom Westdeutschen Prostatazentrum. Die aktuelle S3-Leitlinie trägt dieser Entwicklung in ihren Empfehlungen Rechnung, indem sie einen besonderen Fokus auf die Lebensqualität der Patienten und damit auf nebenwirkungsarme Behandlungsmethoden legt.