Aktuelle Metastudie belegt Vorteile für moderne Laserverfahren bei gutartiger Prostatavergrößerung
Trotz möglicher Komplikationen gilt die Ausschälung der Prostata (transurethrale Resektion / TURP) nach wie vor als Standardverfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Eine aktuelle Metastudie, die kürzlich im Europäischen Journal of Urology publiziert wurde, konnte zeigen, dass die photoselektive Lasertherapie(PVP) im Vergleich zur TURP zu weniger postoperativen Komplikationen führt. „Die herkömmliche Prostataausschälung kann heute in den meisten Fällen durch schonendere Laserverfahren ersetzt werden“, kommentiert Dr. Stephan Neubauer vom Westdeutschen Prostatazentrum in Köln die aktuellen Ergebnisse der bislang größten Vergleichsstudie1.
Welche Therapie für den Patienten mit einer gutartigen Prostatavergrößerung in Frage kommt, richtet sich in erster Linie nach Art und Schwere seiner Beschwerden. „Kommt es zu wiederholten Harnwegsinfekten, Harnblutung oder ist der Patient trotz Medikation unzufrieden mit dem Wasserlassen, ist meist ein operativer Eingriff erforderlich“, betont Dr. Stephan Neubauer. Neben den heute nur noch selten angewendeten offenen Operationen gilt die Ausschälung der Prostata (transurethrale Resektion / TURP) nach wie vor als Standardverfahren. Dabei wird ein spezielles Endoskop in die Harnröhre eingeführt und mit einer elektrischen Schlinge der drüsige Anteil der Prostata um die Harnröhre herum ausgehöhlt. Obwohl diese Methode in den letzten Jahren dank des medizinischen Fortschrittes deutlich verbessert wurde, können Komplikationen wie Nachblutungen oder in seltenen Fällen auch Impotenz und eine bleibende Harninkontinenz auftreten.
Erstmals wurden jüngst in einer groß angelegten Metastudie1 die Behandlungsergebnisse der konventionellen Ausschälung mit einer modernen Form der Lasertherapie (PVP=photoselektive Lasertherapie) verglichen. Dazu unterzogen australische Wissenschaftler Daten der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA) im Zeitraum von 2002 bis 2012 einer eingehenden Prüfung hinsichtlich postoperativer Komplikationen und Dauer des Krankenhausaufenthalts. Insgesamt verglichen sie die Behandlungsergebnisse von 441 Patienten, die mittels TURP behandelt wurden und 448 Patienten, die eine photoselektive Lasertherapie erhielten.
Die Ergebnisse der Metastudie zeigen, dass die Lasertherapie mit deutlich weniger Komplikationen verbunden ist, als die klassische Ausschälung. So erhielten signifikant weniger Patienten nach der Laserbehandlung aufgrund eines zu hohen Blutverlustes Bluttransfusionen. Auch die Gefahr, dass die Harnröhre nach dem Eingriff durch Blutgerinnsel verstopft wird, tritt nach Lasertherapie deutlich seltener auf. Darüber hinaus sind die Dauer des Krankenhausaufenthalts und Katheterisierungszeit von Patienten nach Lasertherapie kürzer.
„Die Studie macht deutlich, dass die klassische Ausschälung der Prostata heute in vielen Fällen durch schonender Laserverfahren wie der Greenlightlaser-Therapie oder dem Diodenlaser-Verfahren ersetzt werden können“, betont Dr. Neubauer, Spezialist auf dem Gebiet der urologischen Chirurgie. Anstelle des elektrischen Stroms wird hierbei überschüssiges Gewebe mittels Laserenergie verdampft. „Das hat den Vorteil, dass Nachblutungen fast gänzlich vermieden werden. Nebenwirkungen wie Impotenz und Inkontinenz sind mit den Laserverfahren ebenfalls praktisch auszuschließen“, erklärt der Kölner Urologe.
Grundsätzlich profitiert jeder Mann mit einer vergrößerten Prostata von der Lasertherapie. „Doch vor allem bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollte eine Laserbehandlung unbedingt in Betracht gezogen werden,“ so Dr. Neubauer. Mit dem besonders leistungsstarken Diodenlaser Evolve 150 können selbst Patienten mit einer großen Prostata problemlos behandelt werden. Ein weiterer Pluspunkt: Die Patienten können die Klinik in der Regel nach zwei Tagen wieder verlassen oder sogar ambulant behandelt werden.