Ist das Prostatakarzinom nach allen Voruntersuchungen organbegrenzt, besteht neben der lokalen inneren oder äußeren Strahlentherapie auch die Möglichkeit einer operativen Entfernung der Prostata.
Die Langzeitergebnisse der Operation sind in Frühstadien denen der Brachytherapie gleichwertig. Die radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostata) kann mit einem Bauchschnitt, einem Dammschnitt oder laparoskopisch im Rahmen einer Bauchspiegelung erfolgen. Die Wahl des Verfahrens hängt vor allem von der Erfahrung des Operateurs mit der einzelnen Technik ab.
Die Hoffnung, dass die roboter-assistierte Operation zur Entfernung der Prostata (da-Vinci-Roboter) weniger Inkontinenz, bessere Potenzraten durch Nervenerhalt oder kürzere Liegezeiten ermöglicht hat sich in großen interanationalen Studien leider nicht nachweisen lassen.
Inkontinenz und Impotenz
Nach der Entfernung der Prostata wird die Harnröhre mit der Blase wieder verbunden, damit das Wasserlassen normal erfolgen kann. Allerdings kann es nach der Operation zu ungewolltem Harnverlust kommen – der Schließmuskel muss mit Beckenbodenübungen für mehrere Wochen trainiert werden. Dauerhaft klagen 10 bis 35% aller Patienten nach einer Radikaloperation über Probleme beim Wasserhalten (Harninkontinenz) und müssen Vorlagen tragen.
Weitere unerwünschte Nebenwirkungen sind Störungen der Gliedversteifung (Impotenz). Man versucht dies durch Erhaltung der entsprechenden Nerven zu vermeiden. Die Potenzstörungen treten bei etwa 60-90% der Betroffenen auf. Nach einer Radikaloperation sollte der Patient mit 10 bis 14 Tagen Krankenhausaufenthalt und anschließender 3-wöchiger Anschlussheilbehandlung rechnen.